Kurt hat ein Leben, aber keine Likes

Nach fast einem Jahr mal wieder ein Beitrag hier. Adele hat es mit „mir ist das Leben dazwischen gekommen“ ganz gut beschrieben, warum es bist zur Veröffentlichung für die aktuelle CD so lange gedauert hat. Auch mir war es wichtiger die Zeit mit meiner Familie und meinen Hobbys zu erleben als darüber zu schreiben und für beides hat die Zeit oft nicht gereicht. Manchmal habe ich dann auch lieber ganz old-school lieber darüber gesprochen oder mich in Foren ausgetauscht als hier gebloggt.
Die Überschrift spielt auf den Artikel Meredith hat Likes, aber kein Leben im Jetzt-Magazin an. In diesem geht es um dem dort verlinkten Kurzfilm „A Social Life“ der US-Regisseurin Kerith Lemon an. In diesem verbringt Meredith zu viel Zeit ihres Lebens damit eine Internetplattform mit Inhalt ihres (gespielten) Lebens zu füllen, statt ihr Leben mit Inhalt zu füllen.

Tourist Trophy auf der Isle of Man

Seit 100 Jahren findet auf der Isle of Man ein spaktakuläres Motorradrennen statt: Die Tourist Trophy oder kurz TT. Seit einigen Jahren ist das Rennen wegen seiner Gefährlichkeit nicht mehr Teil der Meisterschaft. Eine Runde mit 61 km über normale (abgesperrte) Landstraßen, die lediglich an manchen Stellen zusätzlich mit Strohballen gesichert sind, fahren die Besten dabei unter 20 min, also einem Schnitt von über 200 km/h. Vom 2. bis 8. Juni finden dieses Jahr die Rennen der verschiedenen Klassen statt.
Einen Bericht zur TT gibts derzeit bei Spiegel-online

Gericht erklärt Kopierschutz für wirkungslos

In Helsinki hat ein Gericht den DVD-Kopierschutz „Content Scrambling System“ (CSS) einstimmig für wirkungslos „im Sinne des Urheberrechtsgesetzes“ erklärt. Gemäß einem Bericht bei golem.de folgte das Gericht der Ansicht der Experten, dass dieser Kopieschutz so leicht umgangen werden kann, dass er nicht wirksam ist. Damit wäre es auch nicht strafbar, diesen zu umgehen.
Jetzt hoffe ich nur, dass es ähnliche Urteile auch bald in Deutschland geben wird und dass sich damit das Thema Kopierschutz dann endlich erübrigt. Kopierschutz ist meiner Meinung nach sinnlos, da ich nicht glaube, dass man einen dauerhaft wirksamen Kopierschutz hinbekommt, ohne den Datenschutz zu opfern. Somit bleibt es der nette (aber vergebliche) Versuch, eine illegale Kopie zu verhindern und das Problem, dass man dann Datenträger hat, die auf manchen Geräten nicht ordnungsgemäß laufen oder mit denen man sinnvolle legale Nutzung nicht machen kann (z.B. Musik einer zum vollen Preis gekauften CD in iTunes importieren, um sie unterwegs auf dem iPod zu hören)

Den bayrischen Luchs zu Tode erforscht

Wie die Süddeutsche in der Wochenendausgabe vom 24.02.07 berichtet hat, scheint man es als Wildtier, das Bayern wiederbesiedeln soll/will nicht einfach zu haben. Nach erschossenem Bär und überfahrenem Wolf verendete im Februar ein Luchs, der durch ein verrutschtes Sendehalsband am Fressen gehindert wurde. Auf der Seite Luchsprojekt.de kann man den zugehörigen Bericht unter „aktuelles“ nachlesen. Einen Artikel weiter unten in dieser Rubrik steht auch noch ein Bericht zum überfahrenen Luchs bei Grafing. Jaja, man hats nicht leicht in Bayerns Natur. Kein Wunder, dass es die Wildtiere in die sichere(?) Landeshauptstadt zieht wie man im Dokumentarfilm „Die Wilden von München“ am Beispiel Biber und Turmfalke sehen kann.

Hype um das neue Apple Mobile Phone

Seit der Vorstellung des neuen Apple mobile phone gibts überall Berichte darüber, der Kurs der Apple Aktie ist auch noch deutlich nach oben gegangen. Ok es sieht klasse aus und die für Handys neuartige Bedienungsweise klingt ebenfalls vielversprechend. Bis es auch in Europa verkauft wird, läuft ja auch mein Vertrag wieder aus, sodass ich mir das iPhone (falls es denn bei dem Namen bleibt) als nächstes Gerät zulegen könnte.
Den interessantesten und witzigsten Beitrag dazu lieferte allerdings die Taz , die es schaffte den Apple Hype samt iPhone und George W. mit seiner „Irakpolitik“ in einer einzigen Karrikatur unterzubringen.

Der Wolf stirbt leiser als der Bär

Auf meinem täglichen Weg in die Arbeit bin ich wohl dieses Jahr bereits einmal an einem toten Wolf vorbeigefahren. Im Gegensatz zum Tod des „Problembären Bruno“ ist dieser Wolf, der bei Pöcking überfahren wurde vorher nicht öffentlichkeitswirksam genug aufgefallen. So ist er dann auch heimlich still und leise aus dem Leben geschieden und außer einem Autofahrer und offizillen Stellen hat die Öffentlichkeit kaum was von diesem Gast mitten im dichtbesiedelten Umland von München mitbekommen. Aber vermutlich hätten die Leute auch weniger Angst vor einem Wolf als vor einem Bär – außer vielleicht Rotkäppchen 😉 .
Eine Pressemitteilung des Bund Naturschutz zum überfahrenen Wolf udn Wölfen im bayrischen Wald.

Doppelgänger – ein Problem der digitalen Welt?

Es kann nur einen geben
Das digitale Zeitalter verspricht den gläsernen Menschen. Bei gleichen Namen versagen Computer jedoch. Was einem alles passieren kann, der zufällig einen unliebsamen Namensvetter hat. Ein Erfahrungsbericht von Jan Oliver Krüger
Das ist die Überschrift und der Einleitungssatz zu einem wirklich lesenswerten Artikel bei ZEIT online vom 7.8.2006

Der Autor schreibt darin über seine Erlebnisse, die er damit hat, dass es dummerweise einen zweiten Menschen gibt, der nicht nur genau denselben Namen hat, sondern auch noch am selben Tag geboren wurde. Bei allen Datensätzen, die zentral erfasst und abgeglichen werden, sorgt das nun für Probleme. Beim Arbeitsamt Bei der Bundesagentur für Arbeit, bei der Schufa, bei der Führerscheinstelle….

Selbst schuld

Ich finde diesen Artikel aus der ZEIT wirklich lesenswert:

Selbst schuld!
Ob Niedriglöhne, Stellenabbau oder Umweltzerstörung: Was uns als Bürger empört, fördern wir als Kunden [Von Sven Hillenkamp]

Ein Zitat daraus:
„Es ist eine Persönlichkeitsspaltung: Wir schimpfen über die Schließung deutscher Standorte und kaufen am selben Tag eine Hose für 30 Euro, die in Bangladesh genäht wurde. Auch die französischen Studenten, die gegen die Globalisierungsscheiße, die merde mondialiste, auf die Straße gehen, die jetten billig durch die Welt und kleiden sich von Kopf bis Fuß in H&M. Der Protestwähler ist im Zivilstand Schnäppchenjäger. Wir sind Schizophrene. Die Diagnose trifft die Völker aller westlichen Demokratien. Als Bürger sind wir Sozialisten – Verfechter der alten sozialen Errungenschaften. Als Kunden sind wir Neoliberale. Marktradikale. Uns ist Recht, was billig ist. »Für 19 Euro nach Barcelona.« Noch nie war Doppelmoral so preiswert.“

Mit genau dieser Begründung kaufe ich einen Großteil meines Essens wirklich im richtigen Laden, also beispielsweise Fleisch beim Metzger (mit eigener Schlachtung) oder vom Direktvermarkter, weil man dann nicht die weiten Tiertransporte fördert, Arbeitsplätze vor Ort erhält und dort Qualität geboten werden muss, um sich vom verpackten Zeug beim Discounter abzuheben. Der „Dorfmetzger“ kann sich auch keinen Fleischskandal leisten, denn damit ist er nicht nur ruiniert, sondern auch bei den Mitbürgern unten durch. Da kann die Familie wohl nur noch wegziehen.
Billige Lebensmittel, die weniger kosten als der Erzeuger für eine ordenliche Produktion aufwenden muss, können zudem auf Dauer nicht diesselbe Qualität haben wie Lebensmittel zu realistischen Preisen, die diesen Preis auch wert sind – also lieber preiswert statt billig.

Natürlich habe auch Dinge vom Discounter, kaufe gelegentlich Waren aus asiatischer Billigproduktion, aber ich versuche es zumindest dies möglichst häufig zu vermeiden. So haben auch Produkte aus heimischer Produktion und Fachgeschäfte eine Chance.