Mission italienischer Espresso – der enttäuschende Start

Nach den vorher beschriebenen Recherchen ist dann eine Rancilio Silvia bei uns eingezogen – ein solider italienischer Einkreiser mit ordentlicher Brühgruppe und guter Milchschaumdüse. Als Kaffeemühle erschien mir eine Graef CM80 eine sinnvolle Lösung, da ich vermutete, dass eine stufenlose Einstellung für mich genauso nicht nötig ist wie eine Mengenautomatik. Tatsächlich habe ich bisher beides in einem Jahr Benutzung nicht vermisst. Die Menge habe ich mittlerweile nach Augenschein gut im Griff und die Rasterung der CM80 war mir meist fein genug beim Einstellen. Spannend wäre mittlerweile eher eine zweite, um zwei verschiedene Bohnen mahlbereit zu haben, aber dann müsste man auch zwei Mühlen regelmäßig reinigen und hätte doppelt so viel Platzbedarf. Gleich mit dazu noch ein ordentlicher Tamper, ein Abschlagbehälter und hochwertige Espressobohnen gekauft. Alles nach Anleitung aufgebaut, vorbereitet und dann….. ….Ernüchterung statt Genuss. Der erste Espresso war eher mit schlechtem Kantinenautomaten-Kaffee vergleichbar als mit der italienischen Kaffeebar. Ein Schluck, der Rest für den Ausguss. Mehrere weitere Versuche und ein Zufallstreffer. Immerhin einer von gefühlten zwanzig Espressi war genießbar und machte mir Hoffnung. Also nochmal nachgelesen, ob ich irgendwas grundsätzlich falsch mache.

Immerhin konnte ich das Problem dank guter -bei kaffewiki.de gefundener- Anleitungen systematisch angehen. Außerdem habe dabei mehrmals gelesen, dass es wohl jedem am Anfang so geht, da man einfach erst mal üben muss, ehe man mit gutem Ergebnis belohnt wird. Im Verlauf der nächsten Tage waren immer wieder Fortschritte spürbar und Rückschläge dabei. Auch der Milchschaum wurde langsam besser. Nach etwa zwei Wochen schwankten die Ergebnisse -bis auf seltene Ausreißer- nur noch zwischen trinkbar und gut. Langsam lernte ich das Verhalten meiner Geräte kennen und konnte schon beim Herausfließen des Espresso erkennen, ob er ein gelungener oder ein weniger gelungener Espresso sein wird. Jetzt verstand ich auch, warum ein richtiger Barista eine längere Ausbildung absolviert.