Eigenes Werkzeug und Werbungskosten
Nachdem ich gestern beim Korrigieren eines Klassensatzes Exen nacheinander die letzte rote Farbe aus vier Stiften (alle aber schon länger im Gebrauch! 🙂 ) verbraucht habe, war ich heute mal wieder Rotstifte kaufen. Ich meine zwar nicht, dass mich das jetzt ruinieren wird, aber ich bin dabei mal wieder auf die Frage gestoßen, ob es denn noch eine Berufsgruppe außer den Lehrern gibt, die sich ihre Arbeitsutensilien einschließlich der Verbrauchsmaterialien selber kaufen müssen. Ich persönlich habe jedenfalls noch nie von einem Büro gehört, in das die Angestellten selber Stifte mitbringen, keinen Schreiner getroffen, der Nägel von seinem Lohn selber kaufen muss…
Bei mir läppert sich der Posten Arbeitsmittel (Stifte, Ordner, Druckerpapier, Ink-Jet-Folien, Fachliteratur, Computer inkl. Software, Drucker, Toner) jedes Jahr für die Steuererklärung ganz schön zusammen. Daneben brauche ich noch Stellplatz für den ganzen Krempel, der aber nur dann auch als Arbeitszimmer anerkannt wird, wenn man sonst nix mit im Raum hat und ab nächstem Jahr nicht mal mehr dann. Es ist ja schön, dass man die Werbungskosten wenigstens von der Steuer absetzen kann, aber das bringt ja auch nur den individuellen Steuersatz als Anteil wieder und der ist als normaler Lehrer weit weg vom Spitzensteuersatz und damit deutlich unter der Hälfte. So zahlt man also doch einen großem Teil der Kosten selbst. Aber „faule Säcke“ (vgl. Zitat eines ehemaligen Bundeskanzlers) kriegen ja eh schon zu viel Geld für einen Halbtagsjob mit vielen Urlaubstagen. Da hat man keine Lobby.